Psychotherapie Praxis
Dr. Marion Klapper
Hauptstraße 5 | 97990 Weikersheim
Mein Therapieverständnis
Für meine Patientinnen und Patienten schaffe ich einen geschützten, förderlichen Raum für heilsame Entwicklungsprozesse.
Entsprechend meiner langen Ausbildung und meinem breiten Spektrum an Weiterbildungen haben verschiedene Sichtweisen meine therapeutische Haltung geprägt:
Der ASPEKT TIEFENPSYCHOLOGIE heißt für mich:
Verstehen, welche Beziehungserfahrungen die jeweilige Patientin/den jeweiligen Patienten geprägt haben. Welche (frühen) Bewältigungsstrategien spiegeln sich bis heute in ihren/seinen Denk- und Verhaltensmustern?
Ich versuche mit den Patient:innen herauszufinden, welche dieser alten Muster im „Hier und Heute“ suboptimal bis schädlich für sie/ihn sind, um gemeinsam neue, günstigere Muster herauszuarbeiten und zu etablieren.
Als die Erwachsenen, die wir HEUTE sind, haben wir wesentlich mehr Möglichkeiten uns und unser Umfeld zu verstehen, unsere Spielräume zu nutzen, unser Leben zu gestalten als im DAMALS – in der Position eines von seinen nahen Bezugspersonen abhängigen Kindes.
Im Therapieprozess geht es immer wieder um die Unterscheidung zwischen dem „Dort und Damals“, das wir in Würde hinter uns lassen und dem „Hier und Jetzt“, in dem wir unser volles Potential nach und nach entfalten können.
Dabei fokussieren wir auf die jeweiligen wesentlichen Denk- und Verhaltensmuster und Lebensthemen, um auch in kurzen Therapieabschnitten Veränderungsprozesse anstoßen zu können.
Der ASPEKT GESTALTTHERAPIE (als Verfahren der humanistischen Psychologie) heißt für mich:
Meinem Gegenüber als Mensch mit Entwicklungspotential, Ressourcen und Eigenverantwortung im Kontakt authentisch und auf Augenhöhe zu begegnen.
Als Therapeutin spiegele ich der Klientin/dem Klienten meine Resonanzen und stelle meine volle, urteilsfreie Aufmerksamkeit und wohlwollende Wertschätzung zur Verfügung – damit sie/er sich aus der Blockade/Erstarrung heraus in mehr Weite und Leichtigkeit hinein entwickeln kann. Mit augenzwinkerndem Humor konfrontiere ich ihre/seine Strategien, sich selbst im Weg zu stehen und fordere sie/ihn spielerisch zum Experimentieren und zu neuen Verhaltensweisen heraus. Für den Prozess nutzen wir das ganze Spektrum der Wahrnehmung im Hier und Jetzt: Denken, Fühlen, das Wahrnehmen von Körperempfindungen und -haltungen sowie von Handlungsimpulsen. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach Möglichkeiten, „offene Gestalten“ zu schließen und das Leben mit mehr Lebensfreude und Lebenskraft zu füllen.
Der ASPEKT BINDUNGSPSYCHOTHERAPIE (Übertragung der Bindungstheorie auf den therapeutischen Kontext) heißt für mich:
In der Therapiestunde einen sicheren Raum zu schaffen für die Selbsterkundung der Patientinnen und Patienten, insbesondere ihrer verschiedenen Gefühlsregungen. Die Spiegelung durch die Therapeutin wird den Patient:innen zur Verfügung gestellt, um diese Regungen gemeinsam in Bilder und Sprache zu fassen.
Auf diese Weise lernen die Patient:innen ihre „innere Landkarte“ besser erkennen, erhalten so Orientierung und eine Anleitung für den Umgang mit sich selbst. Durch das sogenannte „Containen“ und „Co-Regulieren“ der Therapeutin auch von spannungsreichen, angstbesetzten Gefühlen der Patient:innen, verlieren diese ihre Bedrohlichkeit. Therapieziel ist es, eine bessere Affektregulation und Selbststeuerung zu entwickeln.
Werdenden bzw. jungen Eltern stelle ich gern mein Fachwissen über die Ergebnisse der Bindungsforschung zur Verfügung und begleite sie beim Aufbau einer sicheren Bindung zu ihrem Kind.
Der ASPEKT PSYCHOTRAUMATOLOGIE heißt für mich:
Anzuerkennen, dass leidvolle, schmerzliche, verletzende, teilweise lebensbedrohliche Lebens- und Beziehungserfahrungen zum menschlichen Dasein gehören. Als Psychotherapeutin anerkenne ich diese Wunden und unterstütze Patient:innen aus ihrer erwachsenen Position heraus, einen gnädigen Blick und Mitgefühl zu entwickeln sowie einen würdevollen und versöhnlichen Umgang mit ihnen zu finden.
Im Therapieprozess stoßen wir immer wieder auf sogenannte „innere, jüngere verletzte Anteile“, die plötzlich im aktuellen Erleben auftauchen sowie auf sogenannte „innere Beschützeranteile“, die – oft mit destruktiven Mitteln – versuchen, die alten Wunden um jeden Preis zu schützen. Diese vielschichtigen inneren Anteile zu erkennen und besser zu verstehen gibt das Gefühl von Kontrolle zurück und hilft, die Vergangenheit und die alte Ohnmacht zu überwinden. Mithilfe der ressourcenorientierten Traumatherapie PITT (Psychoimaginative Traumatherapie nach Luise Reddemann) arbeite ich über Imaginationen und Distanzierungstechniken schonend mit seelischen Verletzungen.
Der ASPEKT PAARTHERAPIE heißt für mich:
Dass wir Menschen immer in einem sozialen Kontext eingebettet sind und die Beziehungen, in denen wir lebten und leben, uns und unsere Gesundheit wesentlich prägen und beeinflussen. Die Beziehung mit der größten Bedeutung für unser Leben und unser Glück ist nach der Beziehung zu unseren Eltern die Paarbeziehung. Eine verbindlich gelebte Paarbeziehung ist eine große Entwicklungsherausforderung für uns – mit Chancen und Risiken:
Mit der Chance sich gemeinsam zu entwickeln und neue heilsame Beziehungserfahrungen zu machen, Bereicherung und Dankbarkeit zu erleben, aber auch mit dem Risiko, dass sich alte Muster wiederholen und die Paarbeziehung an Resignation, Sprachlosigkeit, Entfremdung und Gleichgültigkeit zerbricht. „Jede Beziehung wird von alleine schlechter“ ist ein Zitat von John Gottman, einem der bekanntesten Paarforscher. Das bedeutet: Damit eine (Paar)Beziehung lebendig bleibt, braucht es ein gemeinsames Ringen um Intimität und Begegnung. Da in der heutigen Zeit vor allem die Qualität der emotionalen Verbindung zwischen den Partner:innen für den Fortbestand der Beziehung entscheidend ist, brauchen Paare oft Unterstützung, um diese Verbindung – v.a. in Krisenzeiten – nicht zu verlieren. Jede Paarbeziehung ist Krisen ausgesetzt: Vorhersehbaren, wie dem Übergang vom Paar zur Familie und unvorhersehbaren Krisen wie Erkrankungen oder andere Schicksalsschläge. Um diese Krisen nutzen zu können, um als Paar neue, konstruktive Bewältigungsmöglichkeiten zu entwickeln und Ressourcen wieder entdecken und zu beleben ist eine therapeutische Begleitung sehr hilfreich.
Der ASPEKT MEDIZINSTUDIUM heißt für mich:
Dass ich Zusammenhänge zwischen seelischen und körperlichen Vorgängen verstehen, erkennen und vermitteln kann. Das Vermitteln dieser Zusammenhänge gibt Patientinnen und Patienten Sicherheit und stärkt das Vertrauen in den eigenen Körper und seine Regulationsfähigkeit und hilft, Ängste zu reduzieren.
Mein medizinisches Hintergrundwissen hilft mir, bei der Begleitung von Patient:innen mit primär körperlichen Erkrankungen, die Beeinträchtigungen durch die Krankheit sowie durch deren Behandlung einzuschätzen und die Patient:innen bei der Bewältigung der körperlichen und seelischen Belastungen zu unterstützen.
Mein Wissen aus den Gebieten der Neurobiologie hilft mir, körperliche Reaktionen auf äußere und/oder innere Stressoren einordnen zu können und die Patientinnen und Patienten bei der Regulierung zu unterstützen.
Medikamente verordne ich nicht, da ich als Psychotherapeutin auf die Heilung durch Nutzen seelisch-mentaler Prozesse fokussiert bin, was einen besonders geschützten Rahmen und andere Abläufe und Strukturen als eine Arztpraxis mit somatischem Schwerpunkt benötigt.
Aus diesem großen Ausbildungsspektrum wähle ich diejenigen Interventionen und Sichtweisen aus, die mir für den individuellen Therapieprozess hilfreich erscheinen und stimme diese jeweils mit der Patientin/dem Patienten ab.